Geht Musik auch ohne klassische Harmonielehre? Ganz klar: Ja! Auf der anderen Seite des Mittelmeeres wartet eine ganze Welt spannender Musik auf Dich, von der wir in Mitteleuropa selten etwas mitbekommen: Die arabische Musik fokussiert sich in erster Linie auf Melodien und Rhythmen ohne harmonisches Gerüst. In diesem Workshop entdecken wir die Welt der arabischen Tonarten (Arab.: (maqamat) Türk.: makamlar) und spielen Lieder aus Syrien, dem Irak und der Türkei.
Dafür braucht man nicht notwendigerweise ein arabisches Instrument zu spielen: Auch auf europäischen Instrumenten lassen sich Stücke arabischer Herkunft spielen. SängerInnen und InstrumentalistInnen aller Instrumentenfamilien sind willkommen, besonders solche Instrumente, die in der Lage sind, mikrotonal zu spielen (z.B. Violine, Cello, Blasinstrumente).
W03 Arabische Musik

Michael Eberle ist als Lautenist, Sänger und Musikwissenschaftler international in den Bereichen mittelalterlicher und traditioneller modaler Musik aktiv.
Die Reichweite seiner Tätigkeit umfasst Musik von Frühmittelalter bis Renaissance und darüber hinaus sowie auch griechischen, „byzantinischen“ Choral. Seine Hauptinteressen und Spezialisierungen liegen aber einerseits instrumental bei der mittelalterlichen iberischen bundlosen Laute, der frühmittelalterlichen Cythara und dem Oud und andererseits vokal in den Gebieten Gregorianischer & Byzantinischer Choral, frühes lateinisches Lied und Spiel sowie erzählende Rezitation. Dabei fokussiert sich Michael vor allem auf die Aspekte der Rekonstruktion und Improvisation. Seine größte Leidenschaft gilt dem Phänomen des musikalischen Modus (Lateinisch: modus, tonus, tropus; Griechisch: echos, dromos; Arabisch: maqam; Türkisch: makam).
2022 gründete Michael zusammen mit dem Tenor Klemens Mölkner das ensemble analógion, das sich der Suche nach innovativen Ansätzen mittelalterlicher Modalität und Klangsphären verschrieben hat. Ensemble analógion, das mittlerweile um die Sänger Christopher Staak, Luís Neiva und Pascal Renaud-Bovy erweitert ist, rekonstruiert hierzu Repertoires des 11.–14. Jahrhunderts im Rahmen von bislang drei verschiedenen Programmen.
Seine Forschungsschwerpunkte als Musikwissenschaftler umfassen Ritual und Musik im Mittelalter, Modalität in Theorie und Praxis, sowie Transkulturalität in der Musikgeschichte, insbesondere im Mittelmeerraum. Sein Dissertationsprojekt an der Ludwig-Maximilians-Universität München, gefördert von der Studienstiftung des deutschen Volkes e.V., widmet sich Michael Psellos im transkulturellen Kontext von Harmoniebetrachtungen im 11. Jahrhundert.
Dozent: Michael Eberle
Voraussetzungen: Basales Notenlesen und Beherrschung des eigenen Instrumentes von Vorteil
Max. Teilnehmendenzahl: keine
Bitte mitbringen: Instrument oder Stimme